Spätestens seit der Erfolgsserie „Bad Banks“ spricht ganz Deutschland über Paula Beer. Jetzt überzeugt die 23-Jährige in Christian Petzolds Kino-Adaption „Transit“.

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Foto: Stephane Cardinale/Getty Images

Wie viel Paula Beer steckt in Ihren Rollen?
Ich lasse nie mein Privatleben in die Rollen einfließen, das finde ich nicht gesund. Wenn ich den ganzen Tag siebzig Leute um mich herum habe, will ich ja auch abends mal meine Ruhe haben und nicht über ein Trauma aus meiner Jugend nachdenken. Für einige Leute ist das verwirrend. Ich kann in einer Szene einen Nervenzusammenbruch spielen und weinen. Aber wenn die Szene im Kasten ist, dann ist das auch weg und ich esse mein Käsebrot weiter, das ich vorher angefangen habe. Irgendwann ist Feierabend.

Macht Ihnen der Auftritt auf dem roten Teppich Spaß oder ist das eher Pflichtprogramm?
Bisher macht mir das Spaß. Ich bin ja auch nicht auf „Facebook“ oder „Instagram“ in den sozialen Netzwerken aktiv. Deswegen ist bei mir ein bestimmter Druck gar nicht erst da, weil ich ja nichts „posten“ muss.

Sie hatten nie einen „Facebook“-Account?
Ich hatte ihn in der Schulzeit, um dort Nachrichten zu schreiben. Irgendwann hat niemand mehr auf meine Emails geantwortet, weil es einfach out war. Aber ich fand es auch nicht richtig. Wenn man es nicht mal mehr schafft, einen anzurufen und lieber über Facebook schreibt. Es ist erschreckend, wie viel auf dieser medialen Ebene passiert. Ich erlebe manchmal so tolle Sachen. Und dann sehe ich mich um und alle sind nur mit ihrem Handy beschäftigt. Deshalb bin ich ein bisschen provokativ und mache es gar nicht, weil ich das so schade finde. Denn dadurch geht so viel verloren. Es gibt aber andere Leute, die damit gut umgehen.

Suchen Sie Ihre Outfits selbst aus?
Das ist natürlich eine kleine Herausforderung. Wie oft zieht man schon so eine Art von Kleid an? Da habe ich zum Glück eine ganz tolle Stylistin, Nina Jensen, die mir dabei hilft. Und auch das macht Spaß, wenn ich denke, darauf wäre ich selber gar nicht gekommen, in diesem Outfit fühle ich mich wohl und spaziere dann so fröhlich durch den Abend.

Der Film „Transit“ läuft ab dem 05. April 2018 in den deutschen Kinos.