Aufgrund der starken optischen Ähnlichkeit wurde die deutsche Schauspielerin Marie Bäumer oft mit Romy Schneider verglichen. Nun spielt sie die Filmlegende in dem Film „3 Tage in Quiberon“, obwohl sie das eigentlich nie tun wollte…

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Foto: Dominique Charriau/Getty Images

Was hat Sie umgestimmt, Romy Schneider in dem Schwarz-Weiß-Drama „3 Tage in Quiberon“ zu spielen?

Die Idee kam von einem französischen Produzenten, mit dem ich befreundet bin. Der wollte wissen, ob das Thema nun endgültig für mich ist. Und ich habe gesagt, ein „Biopic“ mit ihrer ganzen Lebensgeschichte würde ich nie spielen. Als Schauspielerin eine Schauspielikone zu interpretieren, damit kann man nur gegen die Wand fahren. Denn man will ja eigentlich das Original, den wirklichen Star sehen. Aber wenn es darum geht, eine Verdichtung am Ende ihres Lebens zu zeigen, kann man darüber sprechen. Und so nahm dieses Projekt dann sehr schnell Gestalt an.

War Romy Schneider ein Thema in Ihrer Jugend?

Nein. Sie hatte auch nichts mit meinem Wunsch zu tun, Schauspielerin werden zu wollen. Der Grund für meinen Berufswunsch war ein kleines Kino mit zwei Sälen in Hamburg-Blankenese. Das gibt es übrigens immer noch. Und ich würde so gerne den Besitzer mal treffen, um ihm zu sagen, dass er dafür verantwortlich ist, dass ich in diesem verrückten Beruf arbeite. Er hat mir diese Misere gewissermaßen ans Bein gehängt… (lacht). Da habe ich meine ersten Filme gesehen. Und meine Heldin war „Pippi Langstrumpf“. Da wollte ich hin, mit einem Pferd im Haus leben und Männer hochheben können. Ich wollte so stark sein, dass ich die Welt aus den Angeln heben kann.

Warum sind Sie nach Südfrankreich gezogen?

Aus Liebe zum Land. Ich habe mit siebzehn eine Radtour durch die Bretagne gemacht. Und dann folgten zwei weitere Touren durch die Normandie und Südfrankreich. Avignon kannte ich von einer Klassenreise. Und irgendwann dachte ich: da will ich leben. Es hat dann zwar siebzehn Jahre gedauert, aber dann bin ich hingezogen. Das war schon ein großer Schritt, von Hamburg-Zentrum in ein Mini-Dorf. Und es ist wirklich erstaunlich. Das Dorf und ich, das ist eine stetig wachsende Liebesbeziehung.

Der Film „3 Tage in Quiberon“ läuft seit dem 12. April in den deutschen Kinos.